Prophetische Medizin

Die neue Volkskrankheit: Depression

Weltweit leiden ca. 350 Millionen Menschen unter einer Depression. Bis zum Jahr 2020 wird die Depression weltweit die zweit-häufigste Volkskrankheit sein.¹ Wieso ist das so? Was sind die Ursachen? Wie reagiert der Muslim und was lehrt uns der Quran?

Tipps gegen Depressionen in der heutigen Zeit
Beginnen wir mit den grundlegenden Unterschiede zwischen Depression und Traurigkeit. Trauer ist ein wesentlicher Bestandteil des menschlichen Lebens und Teil von uns. Es ist eine normale menschliche Emotion, dass mehr oder weniger alle Menschen Erfahrungen in verschiedenen Phasen in ihrem Leben durchgemacht haben. Selbst die heiligen Propheten wie Moses, Jesus und Mohammed (Friede und Segen auf alle) waren traurig aber niemals hoffnungslos und depressiv! Wir könnten uns das so vorstellen: Es kommt eine Biene angeflogen und sticht. In dem Moment tut es kurz weh und nach ein paar Minuten ist der Schmerz wieder vergessen. Wir sollten die Probleme ebenfalls so sehen, da wir uns nur für eine kurze Zeit auf dieser Erde befinden und unser Aufenthaltsort für die Ewigkeit das Jenseits sein wird.

Allah der Erhabene erläutert, dass Er es ist, der Glück und Trauer verleiht:


„Er es ist, Der lachen und weinen lässt,
und dass Er es ist, Der sterben lässt und wieder lebendig macht. „ (53;43-44)

Wie zeigt sich Depression?

Eine Depression zeigt sich durch typische Zeichen. Meistens sind es negative Stimmung und Gedanken, Verlust an Freude und Lustempfinden, Hoffnungslosigkeit, Wertlosigkeit, Einsamkeit sowie Unruhe und Ängste. Eine Behandlung erfolgt durch das Einnehmen von Antidepressiva oder (je nach Schweregrad) auch eine Psychotherapie ohne Medikation.

Die Auslöser sind:
•ein psychisches Trauma (Tod eines geliebten Menschen, unerfüllte Bedürfnisse in der Kindheit, Krankheiten)
•angeborene oder erworbene Hirnstoffwechselstörungen (Noradrenalin- und Serotoninmangel etc.)
•eine dauerhafte Überforderung am Arbeitsplatz

Diese Auslöser müssen jedoch nicht zu einer Depression führen, solange die inneren oder die äußeren Ressourcen des Betroffenen stabil sind.

Was können wir tun, wenn es uns getroffen hat?

Zunächst muss es uns im Klaren sein, dass wir jemanden haben, der immer da ist und 24h seine Türen geöffnet hat und uns nie im Stich lässt. Es ist unser Schöpfer Allah, azza wa jalla. Wir wissen, dass das Diesseits ein Prüfungsort ist und können es aus den Biographien der Propheten entnehmen, was sie durchgemacht haben. Welcher von ihnen (Friede und Segen sei auf alle) wurde nicht auf eine harte Art geprüft? Nuh (alayhissalaam) hat jahrelang seinen eigenen Sohn und Frau zum Islam gerufen und sie haben ihm nicht geglaubt. Der Prophet Ibrahim (alayhissalaam) zerstörte einiger Götzen und es führte dazu, dass Ibrahim getötet werden sollte. Das Volk beschloss Ibrahim im Feuerofen zu verbrennen. Anschließend wurde er mit seinem Sohn Ismail (alayhissalaam) auf die Probe gestellt. Yunus (alayhissalaam) floh wegen sein Volk mit einem Schiff davon. Der Prophet wurde vom Bord geworfen und von einem Walfisch verschlungen. Und der letzte Prophet Muhammad (sallallahu alayhi wa sallam) wurde aus seiner Geburtsstadt vertrieben, seine Onkel hatten ihm fiese Pläne inszeniert, er wurde als Magier abgestempelt. Er verlor seine Kinder als er noch am Leben war. Dies waren nur einige Beispiele, um deutlich zu machen, was sie alles ertragen mussten und trotzdem nie die Hoffnung verloren.

„Und gebt nicht die Hoffnung auf das Erbarmen Allahs auf.“ (12;87)

Aus den seelischen Problemen herauskommen


1. „Allah erlegt keiner Seele mehr auf, als sie zu leisten vermag. (2;286)
Aus dem Quran lernen wir, dass keiner von uns eine Last trägt, welches er nicht bewältigen kann. Jede Schwierigkeit ist bei jedem anders. Wie viele Menschen gehen durch große Schwierigkeiten, und sind immer noch am Leben und sterben nicht vor Depressionen? Es gibt also etwas in uns, was eine bestimme Last ertragen und bewältigen kann. Ein Muslim darf niemals vergessen, dass er geprüft wird. Warum soll uns Allah sonst auf diese Erde geschickt haben? Wie sollen wir uns das Paradies verdienen, wenn wir keine Probleme haben?

2. Also gewiß, mit der Erschwernis ist Erleichterung.“ (94;5)
In dieser wunderschönen Ayat gibt es für die Standhaften und Geduldigen eine offene Message. Es ist eine Stärkung und Motivation. Das positive Denken macht uns seelisch sowie körperlich gesund.² Man weiß, dass nach all dem Stress ein Tag kommen wird, in der man glücklich und
ohne Trauer und Leid leben wird. Und zwar für die Ewigkeit! Ist es dafür nicht Wert geduldig zu sein?

3. „Und gebt auf Allahs Weg aus und stürzt euch nicht mit eigener Hand ins Verderben. Und tut Gutes. Allah liebt die Gutes Tuenden.“ (2:195)
Menschen die an Depressionen leiden verspüren oft eine Hilflosigkeit. Wenn sie niemanden an der Seite haben kommen sie meistens auf böse Gedanken, wie z.B. sich das eigene Leben nehmen. Sie können sich selbst nicht mehr steuern und der Satan hält diese Person so fest und trägt dazu bei, dass der Betroffene nicht daran denkt, dass Allah für ihn da ist. Genau dieser Moment ist ein guter Zeitpunkt, wieder die Kontrolle über sich selbst zu gewinnen und sich wach zu rütteln. Es ist der Moment, an dem wir an Allahs Tür klopfen und um Hilfe beten. Denn Allah der Erhabene sagt: (Es sind) diejenigen, die glauben und deren Herzen im Gedenken Allahs Ruhe finden. Sicherlich, im Gedenken Allahs finden die Herzen Ruhe!(13;28)
Wozu warten wir? Das Medikament ist unser Schöpfer.
„Allah will es euch leicht machen, denn der Mensch ist (ja) schwach erschaffen. Und tötet euch nicht selbst (gegenseitig). Allah ist gewiß Barmherzig gegen euch.“ (4;28-29)

Islamische Lösung gegen Depression

  • Ziele im Leben setzen
  • Einen guten Freund/Freundin oder Partner/Partnerin zur Seite haben
  • Wissen, dass Allah keine Seele überlastet
  • Den Sinn und Zweck des Lebens immer wieder im Kopf aufrufen
  • Das 5 malige Gebet praktizieren
    Die Bindung zwischen deinem Schöpfer und dir wird gestärkt.
  • Die Barmherzigkeit Allahs nicht vergessen
  • In religiösen Organisationen aktiv teilnehmen
  • Das Wort „ALHAMDULILLAH“ (Alles Lob und Dank gebührt Allah) mehrmals am Tag sagen
  • Daran denken, dass sich andere in schlimmeren Situationen befinden könnten
  • Jeder von uns kam auf diese Welt zu einem Zweck
    Finde deinen Zweck heraus und spezialisiere dich in diesem Gebiet.
  • Lies den Quran
  • Freiwillige Gebete praktizieren
  • Habe einen regelmäßigen Schlafrhythmus
  • Verbringe deine Zeit in der Natur und bewundere die Werke Allahs
    Jedes einzelne ist ein Geschenk von deinem Schöpfer.
  • Habe einen direkten Kontakt mit Allah, sprich zu Ihm, rede mit Ihm.
  • Nur mit Mühe kommt eine Erleichterung
  • Entwickle eine Dankbarkeit für die Segnungen, die Gott dir gegeben hat
  • Ernähre dich gesund
  • Siehe ein, dass Allah dich in schönster Form erschaffen hat und dich von vielen anderen Dingen, die Er (der Erhabene) erschaffen hat, bevorzugt und ehrt.

„Und Wir haben ja die Kinder Ādams geehrt; Wir haben sie auf dem Festland und auf dem Meer getragen und sie von den guten Dingen versorgt, und Wir haben sie vor vielen von denen, die Wir erschaffen haben, eindeutig bevorzugt.“ (17;70)

Quelle
¹http://www.bmg.bund.de/themen/praevention/gesundheitsgefahren/depression.html
²http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19667234

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